Wachstum für Mensch und Organisation

Diversity und betriebliche Gesundheit

"BUNT GESUND - Betriebliche Gesundheit divers denken" hieß es am 28.5. 2024, an dem 12. Deutschen Diversity Tag der Charta für Vielfalt e. V.

Die Veranstaltung fand online statt; organisiert und moderiert vom RKW Kompetenzzentrum.

Im Zentrum stand die Beantwortung von 3 Fragen:

  • Wie gehen Akteure im Betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutz / Gesundheitsmanagement mit einer vielfältigen Belegschaft um?
  • Welche Herausforderungen und Möglichkeiten gibt es?
  • Wie kann man Betriebliche Gesundheit divers denken? 

In 5 Abschnitten wurde "Diversität und betriebliche Gesundheit" näher erörtert und Antworten auf obige Fragen gefunden.

Frau Zander diskutierte mit Jana Höhler von der Helios Arbeitsmedizin das Thema "Berücksichtigung von Vielfalt in der Gefährdungsbeurteilung".

Es wurde ein Konsens gefunden und folgendermaßen zusammengefasst:

Die Beurteilung der Arbeitsbedingungen ganzheitlich vornehmen heißt: Vom bloßen Arbeitsschutz zur Arbeitsschutzkultur, die sich positiv in der Unternehmenskultur widerspiegelt. Dazu gehört auch die Vielfältigkeit im Unternehmen, als Themenfeld der Gefährdungsbeurteilung Psyche wahrzunehmen, um spezifische Belastungen als auch Ressourcen zu erkennen und zielgerichtet Maßnahmen ergreifen zu können. Auch muss der Prozess der Gefährdungsbeurteilung an eine vielfältige Belegschaft angepasst sein.

Gefährdungsbeurteilung bei diversen Belegschaften

  • Das Thema Psychohygiene am Arbeitsplatz umfasst die Gefährdungsbeurteilung für psychische Belastungen und anschließende Maßnahmen.
  • Diversität spielt eine Rolle, besonders bei der Prozessgestaltung in Betrieben mit vielfältigen Belegschaften.
  • Unternehmen möchten oft Feedback zur Diversität erhalten, indem sie die Gefährdungsbeurteilung als Instrument nutzen.
  • Diese Prozesse bieten eine Gelegenheit, Strukturen und Visionen zu überdenken und Anregungen von den Mitarbeitern zu bekommen.
    Ein geringer Aufwand kann zu großen Nutzen führen, besonders für kleine Organisationen.
  • Diversität wird oft als lästiges Add-on gesehen, anstatt als Chance genutzt, um Unternehmen weiterzuentwickeln.
Inclusion

Methodische Aspekte

  • Sinnvoller als der Begriff Gefährdungsbeurteilung ist die "Beurteilung der Arbeitsbedingungen", was den systemischen Ansatz betont. Ein ganzheitlicher und strategischer Ansatz zur Förderung von gesunden Organisationen und Mitarbeitern ist lohnenswert.
  • Es wurde betont, dass Umfragen und Workshops Werkzeuge sind, um Feedback zu sammeln und gemeinsam mit den Mitarbeitenden Maßnahmen abzuleiten, die zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen führen.
  • Die Experten stellten fest, dass sowohl psychische als auch physische Belastungen in der Gefährdungsbeurteilung berücksichtigt werden müssen. Dies erfordert eine ganzheitliche Betrachtung und kann durch gezielte Maßnahmen verbessert werden. Allerdings ist die Trennung der beiden Aspekte organisatorisch meist nicht zu vermeiden.
  • Die Digitalisierung wurde als nützlich für die Durchführung von Umfragen und die Verbreitung von Informationen, aber nicht als Ersatz für persönliche Interaktionen und Wertschätzung der Mitarbeitenden angesehen.
  • Es wurde betont, dass die Erfassung psychischer Belastungen nicht die gleiche ist wie die Diagnose von psychischen Erkrankungen, sondern darauf abzielt, die psychischen Ressourcen und Belastungen am Arbeitsplatz zu identifizieren, um unterstützende Maßnahmen zu ergreifen.

Herausforderungen kleiner Unternehmen

  • Kleine Unternehmen zögern oft bei der Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung, obwohl diese viele Vorteile bietet.
    Die Gefährdungsbeurteilung hilft, Krankheiten zu vermeiden und die Mitarbeiterbindung zu stärken.
  • Unternehmen müssen das Potenzial der Beurteilung der Arbeitsbedingungen erkennen und nutzen, um Mitarbeiter nicht an andere Arbeitgeber zu verlieren.
  • Es ist wichtig, mit kleinen Schritten zu beginnen und den Prozess anzupassen, um die Kapazitäten der Unternehmen zu berücksichtigen.

Diskussion über Diversität und Gefährdungsbeurteilung

  • Diversität sollte als Chance gesehen werden, um die Bedürfnisse aller Mitarbeiter zu erfassen und wertzuschätzen.
  • Workshops und strukturierte Fragen sind hilfreich, um Vertrauen zu schaffen und verschiedene Perspektiven einzubeziehen.
  • Es ist wichtig, Umfragen und qualitative Analysen zu kombinieren, um ein umfassendes Bild der Arbeitsbedingungen zu erhalten.
  • Sprachliche Vielfalt kann eine Herausforderung sein, aber durch präventive Maßnahmen und die Einbeziehung aller Teilnehmer lässt sich diese bewältigen.

Mehr zu allen Sessions finden Sie auf der Seite des RKW Kompetenzzentrums.